Propstei Lauenburg Letzte Ruhe im "Heidegarten": Neues Grabfeld in Siebenbäumen

Vorne: Ingrid Neervoort, Vorsitzende des Friedhofsausschusses im Kirchengemeinderat mit Küsterin Silke Falk, die für die Grabvergabe zuständig ist. Hinten: Pastor Oliver Erckens mit Bernd K. Jacob, dem Friedhofsbeauftragten des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Copyright: Annkathrin Bornholdt

Siebenbäumen. Mit ihrem neuen “Heidegarten”-Grabfeld bietet die Kirchengemeinde Siebenbäumen ab sofort die Möglichkeit der Urnenbeisetzung in einer professionell gestalteten Grabanlage - ohne Pflegeaufwand für Angehörige. Das Angebot soll die steigende Nachfrage nach sogenannten pflegefreien Gräbern bedienen.

Steine und Grabkreuz stammen aus dem Ort

Harmonisch fügt sich der neue “Heidegarten” zwischen die klassischen Gräber auf dem Friedhof Siebenbäumen ein. Ins Auge fällt die geschwungene Steineinfassung der Grabfelder: “Die Steine wurden bei einer Straßensanierung in Siebenbäumen unter dem Asphalt entdeckt und konnten hier wiederverwendet werden", berichtet Pastor Oliver Erckens.

Auch vier Findlinge sind eingebaut worden: “Zum einen als dekoratives Element, aber auch für die Namensnennung der Verstorbenen im Gemeinschaftsgrab. Viele im Ort haben bei der Gestaltung dieser Anlage mitgeholfen", so Erckens. Zentrum des neues Grabfeldes ist ein in den Boden eingelassenes Kreuz. Es stammt von einem aufgelösten Grab auf dem alten Friedhof in Siebenbäumen und wurde von einer Familie gespendet. 

Pflegefreie Gräber sind mehr und mehr gefragt

Bei einem Grab von einem “Rundum-Sorglos-Paket” zu sprechen, mag ungewohnt erscheinen. Dennoch ist es Fakt, dass sogenannte “pflegefreie” Gräber mehr und mehr gefragt sind. “Die Menschen werden älter, sodass die Hinterbliebenen oft nicht mehr in Lage sind, ein Grab über mehr als 20 Jahre zu pflegen. Außerdem ziehen Familien auseinander", erläutert Bernd K. Jacob, der Friedhofsbeauftragte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. "Die Verpflichtung, ein Grab pflegen zu müssen, belastet viele Familien. Trotzdem ist es hilfreich, die Trauer an einem Ort verankern zu können. Mit solchen Anlagen ist es möglich, ein Grab zu haben - ohne viel Pflege und weitere Kosten.“

Individuell gestalten können Angehörige die Gräber nicht. Es gibt aber die Möglichkeit, auf den Grabstätten einen Stein mit dem Namen zu platzieren oder im Gemeinschaftsgrabfeld einen Namensschriftzug anbringen zu lassen. Eine kreisförmige Fläche bietet Platz für Gestecke und Blumen. Die Grabanlage ist das gesamte Jahr hindurch mit Heide und Ginster bepflanzt. 

Platz für Einzel- und Paargräber

Auf dem Gemeinschaftsgrabfeld können einzelne Urnen beigesetzt werden. Diese "Reingräber" haben eine festgelegte Laufzeit von 20 Jahren und einen festen Preis von 1100 Euro. In dem leicht erhöhten von Steinen eingefassten Bereich liegen die Partnerschaftsgräber. Hier kostet eine Doppelplatz-Grabstätte 1700 Euro für 20 Jahre. Die Laufzeit verlängert sich bei der zweiten Beisetzung auf 20 Jahre und es fallen anteilig Kosten für die Verlängerung an. Weitere Informationen gibt es bei Küsterin Silke Falk und im Kirchenbüro.

Gute Zusammenarbeit von Kirche und Kommunen

Kirche und die zur Kirchengemeinde gehörenden Kommunen haben von der Planung über die Finanzierung bis zur Umsetzung durch die Firma Galabau Püst sehr gut zusammengearbeitet, betont Ingrid Neervoort, die Vorsitzende des Friedhofsausschusses im Kirchengemeinderat. So habe man es geschafft, die Baukosten und damit auch die Grabpreise im Rahmen zu gehalten. “Das Schöne an dieser Anlage ist: Sie ist parkartig gestaltet und es macht Freude, diesen Friedhofsteil zu betreten”, findet Bernd K. Jacob. 

Hier sollen künftig Urnen beigesetzt werden können. Die Vergabe der Grabplätze beginnt ab sofort.

Zentrum des Grabfeldes: ein in den Boden eingelassenes Kreuz. Es stammt von einem aufgelösten Grab auf dem alten Friedhof in Siebenbäumen und wurde für die neue Grabanlage gespendet.